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12.11.20

ELEGIE VI


Die Erinn’rung gleicht
dem Sodbrennen bald.
Denn aus Inn’ren steigt,
wohl mit ganzer Gewalt,
was die Seele krallt.

Alles schmeckt fad
und man schluckt es runter
und man nimmt ein Bad
in des Daseins Plunder
und wird niemals munter.

29.09.20

ELEGIE V


Wer der Schwermut zugetan,
kennt entspanntes Schweigen nicht
und verwirft den Lebensplan,
wie der Dichter sein Gedicht,
das von echter Liebe spricht.

Wer vor Jammer schwächelnd fällt,
kippt auf seinen Zinken bald.
Gestern stand die ganze Welt.
Heute bleibt sie schräg und kalt
und gibt keiner Seele Halt.

21.07.20

ELEGIE IV


Ach!
Das Seelenleben
wird spröder
als der Elefanten
dicke Haut.

Wer in sein Inneres 
einkehrt,
tut es 
auf eigene Gefahr.

24.01.20

ELEGIE III


Alles Alltag!
Alles...
Alles...
Alltag!

Ach! 
Ohnmacht!
Ohnmacht 
ist 
und bleibt...

unsres Lebens
ewiger Raum
und Traum!

11.11.19

ELEGIE II


Ach! In einer Welt,
in der alles,
alles bleibt, 
wie es ist,
wechseln Richtig
und Falsch
ihre Masken!

Ach! In einer Welt,
in der alles,
alles erstarrt,
tauschen Ja
und Nein
ihren Sinn!

10.03.19

22.04.16

ELEGIE DER SPIEßER


Wir reden viel von Mord und Tod,
von dem, was eben täglich passiert
und dabei wird das trock'ne Brot
und trockn'e Brötchen froh geschmiert.

Wir trinken Kaffee und den Saft
und treffen uns schon mittags wieder.
Es wird geredet und gelacht.
Dies' Leben bleibt so fad und bieder.

Wir reden viel. Die Welt ist fern
und ist und bleibt für uns abstrakt. 
Wir kommen vom ganz and'ren Stern
und bleiben völlig dumm und nackt. 

Wir reden viel. Wir essen dabei.
Mitunter ist es uns auch schlecht.
Doch die Migränen gehen vorbei
und and're bleiben ungerecht! 

Wir reden viel von Mord und Tod.
Wir wollen Armut froh benennen.
Wir reden weiterhin von Not,
als Blinde, die sie gar nicht kennen.