MONOLOG VII Da immer und immer wieder der Schmerz im Kopf blüht und gedeiht und im Herzen der Kummer gedeiht und blüht können sich der banale Mensch und der Menschen banale Gedanken niemals niemals genügen
um alles und mich drehten sich spätabends mit Sorge und Sorge
im Kreis
LEBEN I Während
zwischen
dem Blabla
und Haha
nur zwei
oder drei
Sekunden
vergehen
trennt
das Hallo
und Tschüß
ein Leben
28.10.18
TROST
Während Du
ins Leere siehst
und Ich
in die Luft sehe
bleiben
die langen
langen Träume
des kurzen Tages
von des Lebens
bitterem Sinn
und Ernst
verschont
23.10.18
GESICHTS- KONTROLLE
Die Worte
sind länger
als die Tage
und die Wege
sind länger
als die Worte
und länger
als Wort und Tag
und Weg
werden
die Fratzen der Leute
bleiben
21.10.18
ALPTRAUM VII
Wenn ich mit Leuten
lange Zeit schweige,
fühl ich mich
mehr denn je
mir selbst überlassen.
Ich könnte eine Ewigkeit
vom Sterben träumen,
als wäre alle Agonie
nur eine Lüge.
Ich könnte weinen,
als würde
nur der Trübsinn
den trüben Sinn
erwecken.
18.10.18
ZWIESPALT III
Die Sehnsucht
nach dem Tod
und Leben
färbt Tag
und Nacht
die Nacht
und den Tag
nur Schwarz
und Weiß
16.10.18
RESIGNATION VI Die Einen
schweigen.
Als würden sie sich
von dem Verstehen
und Verstandensein
nichts mehr erhoffen. Die Anderen
gehen weg.
Als würden sie
die Hoffnung
fürchten.
15.10.18
ERWACHEN IV
Wenn ich mich Tag für Tag am Abend in aller Ruhe zur Ruhe begebe erwachen im Inneren Blitz und Donner und wenn ich Tag für Tag am Morgen innerlich zur Ruhe komme erwachen der Gedanken wilde Stürme
ISOLATION I Wir hoffen die reine Quelle der Inspiration immer wieder und wieder zwischen dem Wort und dem Wort und der Silbe und der Silbe zu finden
weil wir alles alles von Zeit zu Zeit aus uns selbst schöpfen müssen
24.09.18
HOFFNUNG V
Während jeder Tag
nur ein Schrei
und jede Nacht
nur ein Echo eines Tages ist erhoffe ich mir wenigstens
von der Sprache dass sie mich irgendwann mit der Nacht und dem Tag versöhnt
23.09.18
ÄRGER I
Entweder
sind die Leute
von Phrasen
besessen
oder sie
hüllen sich
wie am Abend
in Decken
in Schweigen
dass bald
alles Fremde
fast vertraut
und bald
alles Vertraute
fastfremd
erscheint
IGNORANZ I
Während nichts
und niemand
dein Hoffen und Bangen
wie die Röte
eines Morgens oder Abends
erahnt bleiben Tag für Tag Vers für Vers
wie des Frühlings oder Sommers
frische Grün
unbemerkt
20.09.18
BEOBACHTUNG III
Er ergibt sich
wie seinem
Schicksal
seinen Gefühlen
und lässt Tag
und Nacht
sein Tun
und Lassen
von seiner
Stimmung
schrillen Stimme
diktieren
LETHARGIE III
Während
des Windes
lautem Geheul
von des Tages
blauem Ende
Abstand
nimmt
nähert sich
die Stille
niemals
dem Ende
des Tages
16.09.18
ALLTAGS-
HORROR Hier und dort hageln Blut und Schweiß und dort und hier blitzen in aller Augen totem Winkel die Tränen
15.09.18
ZWIESPALT I Da in der Nacht zum ersten Mal der erste Traum die ersten Träume von Körper und Seele gebiert schwängert die letzte Liebe zum letzten Mal des Menschen gewaltigen Hass
14.09.18
SOG
Langsam falle ich
gedankenberauscht
in mich selbst zurück
langsam wird
mein Innenleben
aller Dinge Sog
denn langsam tropft
der stumpfe Sinn
durch des Schädels
dünne Decke
13.09.18
BEGEGNUNG
Während die Leute
die dich niemals
verstehen werden
zwischen Tür
undAngel Hallo
undTschüss sagen
undihre Hände
undKöpfe schütteln
bleibt der Einzige
der dich versteht
außer Hörweite
08.09.18
ZWEIFEL I
Vielleichtmag man mich überhaupt nicht
da ich niemanden mag
oder ich mag niemanden
weil mich niemand mag
vielleicht mögen wir
gemeinsam nichts
und niemanden
da niemand
und nichts von Zeit
zu Zeit die Zeit
verdrängen kann
06.09.18
OHNMACHT IV
Damit alles alles nah und fern immerzu bleibt wie es ist wandert die Nähe immerzu in die Ferne