Diesen großen Abgrund zwischen all den Zeilen Worten und den Silben der den Lebensmut mit Genuss verschlingt können selbst die Dichter welche goldne Hoffnung wie den goldnen Apfel aus den Lüften pflücken niemals nie erkennen
17.12.17
RÄTSEL
Bald brennen
unter der Netzhaut
und der Oberfläche dunkle Tiefen
dunkle Rätsel
bald werden
alle Fragen
und Antworten
das erste Mal
geschwiegen
und Traum und Realität lang und langsam einander lange Schatten zuwerfen
13.12.17
NONSENS II
Wenn der graue Tag
oder die graue Nacht auf einmal erblinden zeigt die Wahrheit
ihr wahres Gesicht
zeigen graue Tage oder graue Nächte der grauen Vorzeit den grauen Vögeln einen Vogel
08.12.17
SUCHE III Während jede Stunde unser alter Stumpfsinn ein neues Herz sucht und findet und hinter allen Augen nur noch leise das Meer der Mysterien rauscht ändern sich hinter Stirn und Sprache allstündlich Erinnerungen
01.12.17
VERHÄNGNIS II
Täglich fallen sich
alle Widersprüche
in die offnen Arme
täglich lässt der Tag
unsre Nacht nicht los
täglich stirbt und lebt unser Tod und Leben
27.11.17
SUCHE II Wo ist dieses Wo
und wo liegt
dieser Frage Ursprung
und wo wölbt sich
über dieses Wo Wann
und Warum
nicht nur der Wolken
ungeahnte Schwere
und wo ist und bleibt
alles anders als hier
und jetzt
und anderswo
22.11.17
TOTEN-TANZ II Die Schwärze löst die Starre und von den Glasknochen unser rotes Fleisch nachdem der Asphalt der unter langen Laternen der langen Hauptstraße hellgelb leuchtet nur den toten Tod spiegelt
21.11.17
ALPTRAUM V
FASSUNG II
Unser Lärm berührt
als wären alle Körper
nur noch Knetmasse
unsere Körper
und langsam
und still erstickt
an den Fragen
und den Antworten
der Alpträume die Luft
VERWANDLUNG II FASSUNG I Dass an dem Abend ein jeder Mensch dem hässlichen Bild der Spiegel gleicht verzerrt des Tages verrückter Sturm die Bleichgesichter der dicken Damen und dicken Herren
20.11.17
ERWACHEN II
Im Augenwinkel
blendet der Lärm
zwischen Raum
und ZeitTür und Angel erinnert
die blinde Sprache ihr Sehorgan
18.11.17
15.11.17
FALL Nachtwolken fallen auf den nackten Asphalt der Tag schwimmt sturmvergessen in dem tiefen Meer der kühlen Lichter
13.11.17
SELBSTBESINNUNG Da niemand etwas sagt worüber es sich Tage und Nächte nachzudenken und nachzugrübeln lohnt muss ich mich im Detail und zwischen allem Wahren und zwischen allem Schönen und zwischen allem Guten der Gegenwart verlieren
11.11.17
GEHEIMNIS II
Anstatt
dem Verlorensein
in der Welt
ein Gesicht
zu geben
geben wir
dem Nichts
einen Namen
und dem Gefühl
das Wort
und bewahren
wie ein Geheimnis
die Rätsel
GEHEIMNIS I
Wann fragt jemand
wann das Fragen
endlich endet
wann das Ende
endlich anfängt
unser Anfang
endlich aufhört
alle Rätsel
ihre Augen
und Geheimnis
seine Ohren
erinnern
03.11.17
WUNDER
Das Gewissen bleibt
eine Eintagsfliege
wenn du wie an Wunder
noch an Zukunft glaubst
31.10.17
WARNUNG II Wenn das Genick und das Stillschweigen der letzten Träume am Abend brechen wird lang und bitter und unermüdlich die Bitterkeit im Herzen lachen
28.10.17
SPÄTHERBSTMELODIE
Der Tage tiefe Abgrund
wird seine dunklen Augen
verträumt und müde öffnen
da wieder durchs Gerippe
der toten Lebewesen
der späte Herbstwind früh
wie Flötentöne zart
und leise pfeifen wird
25.10.17
MONOLOG III
Ich bin Dichter
(und) der dunklen Welt
und Rechtfertigung müde
ich seh (niemals)
das Ende
und (niemals)
den Anfang
ich bin und bleib
was ich bin
und (benenne)
was ich heute tu
und was ich
heute seh
22.10.17
ENTSETZEN
Ihre Gedanken
suchen weder die Tiefe nochdas Weite
ihre Gedanken
von Starrsinn
blind
und betäubt finden Gehör
19.10.17
VERWIRRUNG II
Während aus Tränen nur die Augen und anderswo nur die Köpfe rollen und aus Tag Nacht und Nacht Tag und anderswo nur Mittag wird geht er verwirrt ins Bett
17.10.17
INNERE EINKEHR
Man schwimmt in der Leere
man hält den Atem und man hält
die Zeit an man träumt den
Alptraum Leben man zerreißt
das Papier und man zerreißt den langen roten Faden
und man erinnert vergisst schwimmt und ertrinkt
als wär wieder nichts passiert
in der dunklen Leere dunklen Innenlebens
15.10.17
Heute wurde als freiVERS in "mosaik - Zeitschrift für Literatur und Kultur" mein lyrischer Text "Inkognito" veröffentlicht! Ich bin sehr glücklich! Ich würde mich freuen, wenn ihr die Internetseite der Zeitschrift mit meinem Text besucht!
zwischen Frau Stille und Herrn Lärm und verlieren alles
oder gar nichts
13.10.17
ERINNERUNG III
Während wir den Flug aller Tage und Nächte
nicht mehr erinnern
und die Stille für uns nur noch ein Phantom bleibt fliegen nur Worte und Namen im kühlen Kopf und Raum umher
12.10.17
RESIGNATION IV
Wir schlucken das reine Gift der Ohnmacht früh und spät und du und ich und nichts
und niemand ändern
daran was denn der Alltag
ist nur Alltag und der Mensch
bleibt nur Mensch
HASS
Ein Misanthrop ist und bleibt derLärm
der auf den Stimmbändern
unserer Stille tanzt lacht und schreit
und die Zeugen Tod und Leben bitter hasst
der Lärm der lacht und schreit und uns und sich selbst
bitter hasst ist und bleibt unser Alltag
STURZ
Wenn ich nicht mehr tief
und fest schlafen kann
weil ich mich wieder taub und blind schreibe
und mit jedem Gedicht
das große Feuer
der Existenzangst schüre
stürzt der dunkle Himmel
in einem tiefen
und festen Schlaf
11.10.17
OHNMACHT II
FASSUNG II
Während wir Tag
und Nacht und Nacht
und Tag vom Hier
und Jetzt sprechen
und jede Antwort
eine neue Last
und Maske trägt
bleiben die Fragen
wo und warum
wir Beide sind
alte Rätsel
SUCHE I FASSUNG I In den dunklen Irrwegen ist kein Lebenszeichen während der Bleihimmel voller Ungewissheiten hängt unserer Ironie zu finden
du sprichst immer wieder vom Hier und vom Jetzt doch wo und warum wir Beide sind bleiben alte Rätsel
10.10.17
VERLASSEN
Nachdem Spuk der Rätsel
dunkle Schatten wird die Nacht wieder ein Waise
LICHTJAHRE
In deinen Adern fließt immer schneller
und schneller
das Blut
und dein Gesicht ist
und bleibt
nur ein Gesicht
der Unruhe
und dennoch ist
und bleibt
deine dunkle Zeit dir Lichtjahre voraus
05.10.17
PANIK In dem Traum weht ein roter Vorhang denn das Gespenst Wind stürmt durch Raum und Raum und Kopf und Kopf weil alles alles von allem allem in Bedrängnis gerät
ALPTRAUM IV
Während die Zukunftfragt:
Wann werden alle Alpträume in die Eingeweide des Vorgestern zurückkehren kehrt ins Innere der Zukunft der Tod ein
und Schläfe dessen Takt ich niemals mehr am Abend noch erinnern muss
kein Vergessen und kein Erinnern retten mir
meinen Schlaf
25.09.17
ALLTAGSLAST
FASSUNG II
Es hängen Gedanken am Kopf wie Gewichte sie reißen ins Dunkel von bunten Gefühlen und ziehen uns alle in unser Verderben und zerren uns höher und höher und tiefer und tiefer ins Blaue und ziehen uns wieder durch bittere Liebe und bitteren Hass
LEBENSEKEL I FASSUNG I Es hängen Gedanken
am Kopf wie Gewichte
sie ziehen uns alle
von Kacke zu Scheiße doch einzig der Rhythmus wird Blut in uns bleiben und niemals gerinnen
23.09.17
OBSESSION Tag und Nacht liegt auf aller Bleizunge das bittere Gift eines Traumes von keiner Stille
und nichts
und niemandem
lasse ich Nacht
und Tag mir Wort
und Bild verbieten
17.09.17
ABSCHIED IV
Im Bauch kreist wie ein Bumerang
ein Schmerz langsam hält die Psyche still und inne langsam nimmt die Sprache Abschied
16.09.17
VERLUST II
Wenn wir alle nicht ahnen was sich hinter Fenstern und Zeilen alles verbirgt sind unser Blick und Traum verloren denn vom ersten Erwachen bis zum letzten Schlaf bleibt unser Rätsel unser Spiegelbild
SCHWERELOS
Da jeder Augenblick langsam in deiner Hand zur Glut verkommt wird langsam und fast takt- und fast schwerelos das Herz der Erinnerung
13.09.17
HERBST-NACHT
Wie die Toten (unter
der Erde) war heut
und gestern
unser Himmel blass
wie die Angst (unter
Hut und Hemd) war
unsere Herbstnacht
gestern und heut
wie unser aller Wort Ewigkeit
04.09.17
ENDLICHKEIT
Alles endet im endlosen Monolog alles spricht und erzählt am Ende ohne Ende letzten Endes nur von sich und uns
30.08.17
KLAGE
Ach Mensch Mensch was machst du nur auf ein offenes Ohr
trifft keine Klage ach Mensch Mensch halte deinen Mund
21.08.17
OHNMACHT I
Vom Lärm
ist die Stadt
erschüttert
unser Alltag
verrät uns
die Zukunft
16.08.17
ENTZAUBERT Oberfläche
ist ein Sog
sie zieht
fast magisch
fast alles an
11.08.17
VERMISCHUNG
Die Träume bleiben der leisen Gedanken leise Zwiegespräche denn in allen Träumen in denen sich alle Worte und alle Bilder vermischen flüstern Gedanken mit den Gedanken
INKOGNITO
Wir tauschen Gesichter mit der Nacht wir wollen nicht mehr dieselbe dünne Luft
wie die Anderen atmen
niemand weiß wo und wer wir sind "Inkognito" wurde am 15.10.2017 als freiVERS in "mosaik - Zeitschrift für Literatur und Kultur" veröffentlicht
Alles verkommt nur zu einer Skizze alles verlässt niemals die Grenzen des Möglichen alles ist und bleibt den Zauber einer Sprache entwöhnt und weniger als die Hälfte vom Nichts