IRONIE

DES LEBENS

Die ganzen Menschen blasen sich,

wie große Ochsenfrösche, auf.

Wenn Du nur einmal etwas sagst,

bist Du ein arroganter Hund.

ELEGIE IV

Ach!

Das Seelenleben

wird spröder

als der Elefanten

dicke Haut.

Wer in sein Inneres 

einkehrt,

tut es 

auf eigene Gefahr.

ERKENNTNIS 

XVI

Keine Frau

ist Muse.

Kein Mann

ist Dichter.

Kein Mensch

ist Mensch.

ERKENNTNIS XV

Die Anderen

wissen alles besser.

Wenn sie Dich

nicht belehren,

haben sie Dich

längst

aufgegeben.

Sie spielen

ihr ganzes Leben lang

nach Regeln,

die es gar nicht gibt,

als wäre ihr Leben

ein Sport.

TAG-

TRAUM

Wer nicht 

an meinen Nerven

sägt,

sägt am Ast

des Baumes

der Erkenntnis,

auf dem ich 

sitze

und wer nicht

am Ast

des Baumes

der Erkenntnis,

auf dem ich 

sitze,

sägt,

stiehlt Tag

für Tag

Frucht

für Frucht.

ERKENNTNIS

XIV

So wie 

das WIEDER

für NICHTS

und wieder 

NICHTS ist,

ist auch 

das NICHTS

für NICHTS

und wieder 

NICHTS !!!

REFLEXION I

Wer nicht durch

und durch 

durcheinander ist,

denkt nach

und nach

nach

und wer nicht

von Zeit

zu Zeit Zeit

und Muße

hat,

langweilt sich

und alle

zu Tode.

VERKEHRTE 

WELT

Die Leute,

die NICHTS

zu sagen haben,

haben

das letzte Wort

und die Leute,

die NICHTS wissen,

wissen 

alles besser.

VERWIRRUNG V

Auch wenn Du denkst,

dass Du Dir viel

zu viele Gedanken 

machst,

denkst Du viel

zu viel nach.

Auch wenn Du denkst,

dass Du um Hilfe

schreien musst,

bleibst Du,

wie alle Anderen,

stumm.

ERKENNTNIS XI

Es springt von Zeit

zu Zeit von Kopf

zu Kopf ein Knall

und auch, von Zeit

zu Zeit, verpuffen

in enger Stirn

und engem Herzen

der Sprache Sinn

und Zweck.

DILEMMA III


Ach! Der Eine zerstört mich immer

und immer wieder 

und der Andre baut mich immer

und immer wieder auf.

Ach! Die Macht, die Andre

über Andre haben, ist

und bleibt,

wie die Menschheit,

groß 

und alt.

ERKENNTNIS X


All der Spießer 
kleine Hirne
gleichen Nestern
großer Ängste,
die von Bäumen,
in des Jammers
dunkle Täler,
herabstürzen.

RESIGNATION VIII

Während immer

und ewig 
aller Worte

lange Wege

nur ins Nichts 
führen,

bleiben die Wege

nach Innen 
und Außen ewig

und immer

Sackgassen.

C'EST LA VIE


Wir Menschen stehen 
auf dünnen Stelzen
und die Gedanken treten
und treten auf sie ein.

Wenn wir niemals 
den Halt verlieren,
verlieren wir noch 
den Verstand.
C'est la vie.

SELBST-

ERKENNTNIS I

Nein! Ich habe

keinen Körper,

um Körpergefühl

zu haben.

Für mich ist Tanz

(und dergleichen)

noch fremder

als die Fremde.

Ich bestehe

(statt aus Fleisch

und Blut)

aus Gedanken

und Träumen.

WELTEKEL

Nein! Diese Welt 

ist nicht meine Welt.

Entweder dreschen alle
ihre Phrasen
oder es herrscht,
als wär‘ man hier
der letzte Mensch,
nur noch Stille.

Nein! Diese Welt 
wird für mich

niemals

eine Heimat sein!

VERWIRRUNG IV


Wer weiß schon, 

wovon er spricht

und wer – 

wer spricht schon 

über das 

was er weiß?

ABWECHSLUNG

Unser Blick 

wandert 

und wandert Tag

für Tag

von Gesicht

zu Gesicht.

Denn so sehr

wir die Launen

der Anderen

hassen,

lieben wir sie

auch!

ERKENNTNIS VII

Jeder versteckt sich

hinter den Worten

oder dem Schweigen.

Über der Menschheit 

schweben die Wolken

bitt'rer Enttäuschung.

TROST

Während Du

ins Leere siehst

und Ich

in die Luft sehe

bleiben

die langen

langen Träume

des kurzen Tages

von des Lebens

bitterem Sinn

und Ernst

verschont