Martins Lyrik
30.04.21
ANGST
Man hört den großen Bluthund
am steilen Ufer bellen.
Im kurzen Traum gefrieren
des Meeres Purpurwellen.
Ein Leuchtturm verliert Gewicht
und zittert klein und dürr.
Vereiste Wolken brechen,
wie Omas Tafelgeschirr.
25.04.21
LEBEN XIII
Man
stürzt sich
ins Leben.
Man fällt
in Abgründe.
Man
stellt
dem Freund
das rechte Bein.
Man stellt
des Freundes
Freund
das linke Beine.
Man
schlägt
ein Rad.
Man schlägt
ein Zweirad.
Man schlägt
ein Dreirad
und man
gibt sich
am Ende
geschlagen.
22.04.21
Der Puls
ist niedriger,
als meines
Körpers
Gewicht.
Der Gefühle
weite Welten
treiben
auch
den Zeitgeist
aus.
Die Lampe
dreht sich
mozartberauscht
gegen
den
Uhrzeigersinn.
18.04.21
AUSFLUGS-
IMPRESSION
Die Natur ist
ein schwacher Trost,
aber sie ist
ein Trost.
Das Herz bleibt
schwerer,
als der Körper
schwere Glieder
am frühen Morgen.
Das Ziel
und Zuhause
bleiben,
wie der Himmel,
fern.
17.04.21
TRAUM
Unter
unsren Füßen
brechen
unaufhaltsam
die Straßen.
Die Straßen
sind,
wie der Augen
schwere Lider,
dünn.
Durch
der Wolken
große Risse
leuchtet
tagtäglich
dunkles Grau.
14.04.21
ERINNERUNG
Der Erinnerung
Schwarzweißbilder
kleben,
schattenstarr,
auf aller Zimmer
spröden Decken.
Der Bücher
komplexe Inhalte
sind vergessen,
wie die Träume
der Nacht
und Mensch
und Blume
lassen
ihre Köpfe
hängen.
11.04.21
TRÄUMEREI
Die Haut
wird blasser
und blasser
und der Tag
wird trüber
und trüber
und Vitamin D
gibt es nur
als Kapseln
und ein alter Ast,
der leise bricht,
wird in zehn Jahren
für zehn Minuten
der Spazierstock
meines Kindes.
DURCH-
HÄNGER
Das
Geräusch
beim Kauen
übertönt
die Gedanken.
Alles
was ich esse
bleibt,
wie Schinken,
zäh.
Das
breite Bett
ruft,
lauter
als die Ferne,
herzbetäubend
laut.
07.04.21
ABSURDISTAN
Das böse Blut
raubt jedes Gefühl
und jeder tut,
wie immer, viel
zu viel.
Man lässt, was man
schon immer ließ.
Es lebt kein Tyrann
mit Brei aus Grieß
im dunklen Verließ.
06.04.21
UNTER-
GANG
Paläste
und Hütten
und Tränen
fallen.
Der Funke
der Fantasie
verglüht.
Im Auge
leuchtet
der Flammen
dunkles Azur
den Grenzen
ihren Weg.
04.04.21
SELBST-
GESPRÄCH
Ich weiß:
Wer nicht lächelt,
wirkt recht kühl.
Aber
wenn mich
ein Mensch
anlächelt,
denke ich oft:
Er weiß nicht
was er sagen soll.
Ich weiß:
Das Meiste
was man sagt,
ist falsch.
Aber
einfach nichts
zu sagen,
ist auch nicht
richtig.
02.04.21
LEBEN XII
Wie
den Menschen
die Zimmerdecke
bedrängt,
bedrängt
den Menschen
der Himmel
und wie Mensch
den Menschen
anschreit,
schreien
die grellen Farben
der Erinnerungen
nach Beachtung.
01.04.21
und tanzt
mit Sommersonnen
Du schießt
die Kugel Kunst
durch der Tränen
hellen Spiegelsäle.
Du schießt Lob
und Tadel
durch der Luftschlösser
großmaulgroßen Fenster
und tanzt
mit Sommersonnen
in den Spiegelsälen
der Tränen
Samba.
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