Martins Lyrik
30.10.19
MONOLOG X
Am besten wär‘,
man denkt nicht mehr
und schwimmt verträumt
an Oberflächen,
nennt Feinde „Freund“
und Stärken „Schwächen“,
und denkt nicht mehr,
ob’s anders
wohl anders wär‘.
25.10.19
ENTTÄUSCHUNG III
Ach! Die Leute tun entweder nur
was sie meinen tun zu müssen
oder sie tun gar nichts.
Entweder haben sie kein Herz
oder sie haben nur
ein halbes Herz.
Ach! Wer über Andre lang
und breit nachdenkt,
verschwendet nur
seine Kraft
und Zeit!
24.10.19
ERKENNTNIS XI
Es springt von Zeit
zu Zeit von Kopf
zu Kopf ein Knall
und auch, von Zeit
zu Zeit, verpuffen
in enger Stirn
und engem Herzen
der Sprache Sinn
und Zweck.
GEGENWART II
Keine Zeit
fürs Denken
oder Fühlen.
Keine Zeit
fürs Leben
oder Sterben.
Keine Zeit
und Lust Zeit
und Lust
zu haben.
23.10.19
ABSCHIED VI
Von allen Musen
und guten Geistern
verlassen,
reiten wir Tag
und Nacht
auf des Lichtes
und Schattens
breiten Rücken.
Von allem Wissen
und Gewissen
verlassen,
reiten wir weg
und fort.
22.10.19
ENTTÄUSCHUNG II
Wenn die Meinung
über Dich feststeht,
ist es ganz
und gar egal was
und wie Du was sagst.
In einer Welt
voller Vorurteile
bleiben Worte
nur Worte.
21.10.19
ALLTAG II
Ein jeder
verkennt alles
und jeden!
Allen schlägt Tag
für Tag
eine Welle
der Ignoranz
ins Gesicht.
Ein jeder
findet sich Tag
für Tag
mit allem
und jedem ab.
19.10.19
HERBST-
ANFANG
Wenn der erste Vorhang
goldner Blätter fällt,
hält der großen Hoffnung
herrlich kühler Schimmer,
was nicht leuchtet,
was nicht funkelt,
fest im Griff.
18.10.19
DILEMMA III
Ach! Der Eine zerstört mich immer
und immer wieder
und der Andre baut mich immer
und immer wieder auf.
Ach! Die Macht, die Andre
über Andre haben, ist
und bleibt,
wie die Menschheit,
groß
und alt.
17.10.19
GEHEIMNIS V
Während
der Mond Stunde
für Stunde Vers
für Vers blendet,
stillt die Stille
der alten Straßen
und alten Häuser
der alten Stadt,
der alten Träumer
alte Neugierde.
11.10.19
MAJORITÄT
Wir treiben
und treiben mit Hohn
und Spott Spott
und den Wahnsinn
in den Wahnsinn.
Wir drehen
und drehen uns
und alle im Kreis
und an langen Tagen
der Langenweile
eine lange Nase.
09.10.19
MISERE
Während
tausend Touristen
tagtraumtrunken
mit Schiffen
und Flugzeugen
den tiefen Atlantik
überquerten,
tanzten
Tod
und Teufel hier
und überall,
wie träge Tiere,
einen Tango.
07.10.19
DILEMMA II
Da wir
NICHT
an
NICHTS
denken können,
versuchen wir uns wenigstens
schöne Gedanken
zu machen.
Weil wir uns aber
keine schönen Gedanken
machen können,
versuchen wir wenigstens
an
NICHTS
zu denken.
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