MONOLOG XVI

Es ist fast, 

als würde ich

mit der Stimmung 

auch die Stimme 

wechseln.

Es ist fast,

als wäre der Seelen

weiße Schrei

der Zukunft

weiße Musik.

ERKENNTNIS VI
FASSUNG I


Wenn mein Nachbar
Herr Nonsens still
und ein- und lang-
und unaufhaltsam
verwest
wird meine Welt
noch kleiner
als klein

und vom Sinn
und vom Unsinn
unserer Tage
die noch größer
als groß werden
regiert werden

MONOLOG IV

Da andere ihr Leben 
leben und an heute 
oder an morgen 

oder an über- 
oder an überüber-

morgen denken

denk ich über sie 
statt über mich 

oder gestern 
oder vorgestern 
oder vorvor-
gestern nach

SUCHE IV


Wenn 
das Vergessen
wie ein Augenblick

greifbar scheint

suchen 
alle Dystopien
im letzten Wort
und letzten Bild 
erste Zuflucht

TRÄUMEREI


Der Traum erwachte
als alle Türen
zur neuen Endzeit
gemächlich gähnten
im dunklen Herzen
vom dunklen Vulkan
aus bunten Träumen

ALPTRAUM V

FASSUNG II

Unser Lärm berührt

als wären alle Körper 

nur noch Knetmasse

unsere Körper

und langsam

und still erstickt 

an den Fragen

und den Antworten

der Alpträume
die Luft

WUNDER 

Das Gewissen bleibt 

eine Eintagsfliege 

wenn du wie an Wunder

noch an Zukunft glaubst

ALPTRAUM IV

Während 
die Zukunft fragt:

Wann werden 
alle Alpträume
in die Eingeweide 
des Vorgestern
zurückkehren
kehrt ins Innere
der Zukunft
der Tod ein

OHNMACHT I

Vom Lärm 

ist die Stadt

erschüttert

unser Alltag

verrät uns

die Zukunft

HOFFNUNG I

Nur die

Fantasie

rettet die

nächste Woche

nur der

Traum

rettet den

nächsten Tag

nur diese

Hoffnung

rettet uns

heute Nacht